Die Legende Die Stadt Rom mit ihrer reichen Geschichte und ihrem kulturellen Erbe ist seit jeher ein Ort der Inspiration für Gelehrte, Künstler und Forscher. In den engen Gassen und antiken Ruinen warten unzählige Rätsel darauf, entdeckt zu werden. Wilhelm v. Humboldt, der im 19. Jahrhundert zu den bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit zählte, begeisterte sich schon als Student neben seinen Fachstudien für die Kunst der Antike. Eine besonders fruchtbare Zeit war ihm beschieden, als er von 1802 bis 1808 Preußen beim Heiligen Stuhl vertrat. Humboldt war bekannt für seinen unersättlichen Wissensdurst und seine bahnbrechenden Beiträge zur Bildung und Sprachwissenschaft. Als er nach Rom kam, war er fasziniert von der Schönheit und dem kulturellen Reichtum der Stadt. Vor allem aber erregte die Legende vom Calixtus Brunnen, dem »Pozzo«, seine Aufmerksamkeit. Seit Jahrhunderten erzählt man sich in Rom von einem geheimnisvollen Brunnen, dem magische Kräfte nachgesagt werden. Das Wasser dieses Brunnens soll dem, der daraus trinkt, außergewöhnliche Weisheit und Erkenntnis verleihen. Während Wilhelm 1808 Rom verlassen muss, bleibt seine Frau Caroline v. Humboldt mit den Kindern in Rom. In San Callisto wurde sie auf den »Pozzo« aufmerksam, den die Benediktiner verkaufen wollten, und es gelang ihr, das Kunstwerk für 150 Skudi zu erwerben. Heute steht der Marmorbrunnen des heiligen Calixtus im Atrium des Schlosses Tegel in Berlin. Ein Briefwechsel zwischen Caroline und Wilhelm v. Humboldt aus der Zeit seiner Abreise aus Rom 1808 bis zu seiner Ankunft in Berlin 1809 vermittelt einen intimen Eindruck dieses Paares. Er lässt uns teilhaben an alltäglichen Ereignissen, aber auch an schmerzlichen Verlusten. Besonderes Augenmerk wird auf das Leben und die bedeutenden Persönlichkeiten im Umfeld von Caroline v. Humboldt gelegt. Viele Geschichten werden über das Leben der Familien von Arnim, La Roche und vor allem Gabriele von Bülow erzählt.