Nach dem Lock-Down sind wir alle noch ein bisschen dumpfer, dümmer und dicker geworden. Die große Euphorie, diese allerschlimmste Krise nach den Weltkriegen zu überstehen konnte ich nicht bemerken. Als Künstler und Geistesmensch beobachte ich lediglich das frohe Treiben der Virologen, Wirtschaftsexperten und Verschwörungstheoretiker und mir kommt dabei in den Sinn, dass ich mir gerne eine Welt ohne Amazon oder Lufthansa vorstellen kann, eine ohne Politiker und Polizei sowieso, auch eine ohne Ärzte oder Krankenhäuser, in der ein Schamane dem Krebspatienten durch seine Gesänge den Ausgang ins Jenseits weist, aber schwerlich eine ohne jede Kunst oder Kultur, ohne Theater, Konzerte, Kino, Zirkus. Man sagt, in Krisenzeiten wachse der Zusammenhalt unter dem Menschen. Ja, die soziale Distanzierung hat uns alle näher zusammengebracht.