Zum Buch:
Wovon träumt ein Fischer, wenn er schläft? Von einem fetten Fang! Ein wunderschönes Bilderbuch über ein Abenteuer auf dem Meer, das ganz ohne Worte eine spannende Geschichte erzählt. Gemalt von einem Autor, der in der Bretagne geboren ist und das Meer liebt. Das sieht man seinem Bilderbuch auch an.
Da sitzt ein bärtiger Fischer abseits in der Kneipe vor seinem leeren Glas Wein und ist eingeschlafen. Hinter seinem Stuhl liegt sein Hund, über ihm schwebt eine Möwe am Faden und dreht sich. Der Fischer träumt. Aus der Möwe am Faden wird eine echte, der Fischer fährt hinaus aufs Meer. Sein Hund steht im Bug und lässt die Ohren im Wind flattern. Das Netz wird ausgeworfen, der Fischer macht ein Nickerchen, der Hund bewacht das Netz. Die Schnur strafft sich, Hund und Herrchen sind hellwach. Was da ins Netz gegangen ist, muss etwas Riesiges sein, denn es zieht und zieht, es zieht den Fischer ins Meer. Der Hund, er späht und jault und heult Hundetränen ins Meer. Kein Fischer weit und breit zu sehen.
Es braucht keine Worte zwischen Fischer und Hund, zwischen Buch und Betrachter. Denn was wir beim Anschauen der Bilder ganz deutlich hören, ist das Stimmengewirr in der Kneipe, der Schrei der Möwen, der Wind, das Heulen des Hundes und der Jubel der anderen Fischer, als Hund und Herrchen mit dem fetten Fang zurückkehren. Und das genügt.
Susanne Rikl, München