Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Tyler, Anne

Abschied für Anfänger

Untertitel
Roman. Aus d. Amerik. von Christine Frick-Gehrke
Beschreibung

Nach dem »Pulitzer-Preis« erhielt Anne Tyler nun den renommierten »Sunday Times Award«. Auch in ihrem neuen Roman überzeugt uns die große Autorin durch tiefes Einfühlungsvermögen, humorvolle Lakonie und eine außergewöhnliche literarische Beobachtungsgabe. Als Aaron – aufgrund kleiner körperlicher Defizite stets unter Druck von seiner dominanten Schwester – Dorothy, eine schlagfertige, selbstbewusste Ärztin kennenlernt, ist es für ihn, als ob ein frischer Wind durch sein Leben wehen würde. Die beiden heiraten bald und führen eine glückliche Ehe. Doch Dorothy wird von einem Baum, der auf ihr Haus stürzt, getroffen und stirbt – und Aaron, Mitte dreißig, erstarrt in Schock und Trauer. Nur ihre überraschende Rückkehr von den Toten – die erstaunlicher Weise niemand sonst wahrzunehmen scheint – hilft ihm, über die Runden zu kommen.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Kein & Aber, 2012
Format
Gebungen
Seiten
240 Seiten
ISBN/EAN
978-3-0369-5642-8
Preis
19,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Anne Tyler wurde 1941 in Minneapolis geboren, wuchs in North Carolina auf und studierte Russisch in New York. Mit ihren zahlreichen Romanen gilt sie als eine der renommiertesten amerikanischen Schriftstellerinnen. Anne Tyler lebt in Baltimore.

Zum Buch:

Der nach einer Krankheit in der Kindheit geh- und sprachbehinderte Aaron ist an sich ganz umgänglich, er kann es nur auf den Tod nicht ausstehen, bemuttert oder behütet zu werden. Kein Wunder, dass er sich in die kühle, distanzierte Ärztin Dorothy verliebt, die, obwohl deutlich älter als er, nicht im Geringsten mütterlich ist. Sechs Jahre führen die beiden eine zwar gelegentlich stürmische, aber durchaus glückliche Ehe, bis zu Dorothys plötzlichem und tragischem Tod: Sie wird von einem Baum erschlagen, der auf die Terrasse des gemeinsamen Hauses stürzt.

Aarons lakonischer Bericht über seinen langen Prozess des Abschiednehmens macht uns Schritt für Schritt mit einem Menschen bekannt, der sich mühsam aus der Erstarrung der Trauer herausarbeitet und sich dabei zunehmend selbst in Frage stellt. Je mehr wir über sein höchst skurriles Leben erfahren – seine Beziehung zu der sympathisch-ruppigen Dorothy, seine Arbeit im Familienverlag, wo er eine obskure Ratgeberreihe betreut, seinen Kampf gegen die Fürsorglichkeit der Nachbarn, die ihn mit warmen Mahlzeiten geradezu überschwemmen, das Leben mit der dominanten älteren Schwester, die Verkuppelungsversuche von Freunden und Verwandten –, desto mehr ist er mir ans Herz gewachsen.

„Abschied für Anfänger“ ist ein herzerwärmender kleiner Roman einer so stilsicheren wie erfahrenen Autorin, die es versteht, in einer vordergründig schlichten Geschichte ganze Welten einzufangen.

Irmgard Hölscher, Frankfurt