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In ihrer Studie führt Christine Resch vor, dass Kapitalismus vom liberalen Eigentümer- in den fordistischen Manager- und schließlich in den neoliberalen Berater-Kapitalismus transformiert wurde. Auf der Grundlage reichen empirischen Materials analysiert sie Beratung als Arbeitsfeld und untersucht die Rekrutierung, Berufs-Sozialisation und Karriere von Beratern, ihr Verhältnis zu Managern und die kulturindustriellen Bearbeitungen dieser neuen Herrschaftsform. Damit gelingt es ihr zu zeigen, dass die Allgegenwart von Beratung und die Bedeutung, die sie für die Mächtigen hat, mit einer umfassenden Veränderung der Wirtschafts-, Arbeits- und Lebensweise verbunden ist, die die Bezeichnung “Berater-Kapitalismus” rechtfertigt. Zu dieser Vergesellschaftung gehört die Durchsetzung des “Arbeitskraft-Unternehmers”, der sich selbst diszipliniert, motiviert und allseitig instrumentalisiert. Zugleich sind Techniken erfunden worden, die Verantwortlichkeit und Risiko für die Herrschenden minimieren. Auch den Begriff “Wissensgesellschaft” enttarnt Christine Resch durch ihre kritische Analyse als Ideologie der neoliberalen Produktionsweise. Faktisch haben wir es mit “Wissen als Ware”, mit einem De-Qualifizierungs- und Bürokratisierungs-Schub zu tun.