Alle Empfehlungen

Drucken

Alle Empfehlungen

Autor
Willisch, Andreas (Hg)

Wittenberge ist überall

Untertitel
Überleben in schrumpfenden Regionen
Beschreibung

Die ehemalige Industriestadt Wittenberge an der Elbe hat mit 19.000 Einwohnern halb so viele Einwohner wie nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute pendeln die Menschen zur Arbeit nach Berlin oder Hamburg.

Drei Jahre lang, von 2007 bis 2010 haben Soziologen, Ethnologen und Theaterschaffende den Menschen in Wittenberge beim Umbruch ihrer Stadt zugesehen. “Wittenberge ist überall” präsentiert die Ergebnisse dieser Beobachtungen und vergleicht sie mit den Entwicklungen anderer europäischer Städte, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Wer sich nicht mit den gängigen Klischees – Leere, Arbeitslosigkeit, Rechtsextremismus – zufrieden geben will, kann in diesem wohl strukturierten Sammelband fündig werden.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Christoph Links Verlag, 2012
Format
Kartoniert
Seiten
328 Seiten
ISBN/EAN
9783861536642
Preis
22,00 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Andreas Willisch, Jahrgang 1962, Biobauer. 1989 – 1997 Studium der Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, 1998 – 2002 Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung, 2002 Mitbegründer des Thünen-Instituts Bollewick (zus. mit Rainer Land), 2007 – 2012 Koordinator des Projektverbunds “ÜberLeben im Umbruch”; zahlreiche Publikationen zu Ostdeutschland und zu Problemen der sozialen Ausgrenzung.

Zum Buch:

Ein einzigartiges Langzeitprojekt – Wissenschaftler auf der Suche nach neuem “sozialen Kapital”! Die ehemalige Industriestadt Wittenberge an der Elbe hat mit 19.000 Einwohnern halb so viele Einwohner wie nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute pendeln die Menschen zur Arbeit nach Berlin oder Hamburg. In der Stadt selbst kann man sein Geld nur noch im Bahnwerk verdienen, im Handel, in der Verwaltung und im Handwerk.

Drei Jahre lang von 2007 bis 2010 haben Soziologen, Ethnologen und Theaterschaffende den Menschen in Wittenberge beim Umbruch ihrer Stadt zugesehen. Sie wollten herausfinden, wie die Menschen mit dem Wechsel vom Sozialismus zum Kapitalismus umgehen und welche Überlebensstrategien sie entwickeln. Zu den Themen Vertrauen, Gemeinschaften, Charisma, Familien und Strategien der Selbsthilfe wurde geforscht, die Quellen waren ausschließlich Interviews und Beobachtungen.

In mehreren lokalen Foren wurden die Ergebnisse der Wissenschaftler präsentiert. Vier Theaterstücke wurden über Wittenberge geschrieben, die am Berliner Maxim-Gorki-Theater aufgeführt wurden, eins auch im Kultur- und Festspielhaus Wittenberge.

Die Ergebnisse dieses ungewöhnlichen Feldforschungsprojektes sind schon in mehreren Publikationen erschienen. In dem Sammelband „Wittenberge ist überall. Überleben in schrumpfenden Regionen“ werden sie einerseits in verständlicher Form für ein breites Publikum vorgestellt. Zusätzlich wird aber hier das Forschungsfeld auf andere Städte in Europa erweitert: am Beispiel von Pirmasens in Rheinland-Pfalz, London, Nakskov in Dänemark, Victoria in Rumänien und polnischen Städten werden die Folgen von Deindustrialisierung und Schrumpfung im Umgang der Bevölkerung untersucht. Wer sich nicht mit den gängigen Klischees – Leere, Arbeitslosigkeit, Rechtsextremismus – zufrieden geben will, kann in diesem wohl strukturierten Sammelband fündig werden.

Mit Beiträgen von Heinz Bude, Borys Cymbrowski, Jörg Dürrschmidt, Anna Eckert, Julia Gabler, Robert Geisler, Inga Haese, Susanne Lantermann, Michael Thomas und Andreas Willisch.

Barbara Determann, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt