Zum Buch:
Zwei große Flüsse sorgen in fünf südafrikanischen Staaten für Bewässerung und Artenvielfalt: Kavango und Zambezi. Nach ihnen wurde der weltweit größte, grenzübergreifende Naturpark benannt. Die mit wunderbaren Fotografien von Bewohnern und Tieren ausgestattete Dokumentation informiert nicht nur über Idee, Geschichte und Zukunft des ökologisch wie ökonomisch durchdachten Projektes, sondern auch über den historischen Hintergrund der Partnerstaaten, über Schwierigkeiten und langfristige Lösungsansätze.
Am 15. März dieses Jahres haben die Staaten Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe das Naturschutzgebiet KAZA TFCA offiziell lanciert. Für die fünf Länder mit ihren unterschiedlichen historischen, politischen, ökonomischen und ökologischen Voraussetzungen ist dies ein großer Schritt, von dem sich jedes Land langfristig viel erhofft. Der KAZA soll einmal 440.000 Quadratkilometer umfassen, eine Fläche von der Größe Schwedens, für die jeder Tourist in Zukunft nur ein Visum benötigen wird. Voraussetzung für die Planung des Naturreservates ist die Öffnung von Grenzzäunen in allen Ländern, um so genannte Wildkorridore zu ermöglichen, durch die sich die Wildtiere frei bewegen können. Teile der zu stark angewachsenen Elefantenpopulation von Botswana, die das ökologische Gleichgewicht gefährden, können in Sambia, wo die Tierbestände durch Wilderei und illegalen Trophäenhandel fast ausgelöscht sind, von großem Nutzen sein. Für die bisher von Landwirtschaft lebende Bevölkerung wiederum wurden zum Schutz vor Wildschäden Elektrozäune errichtet. Eine Neuorientierung hin zum Aufspüren und Sichten der Wildtierbestände als Touristenattraktion wird in allen Ländern neue Arbeitsplätze schaffen. Die Einkünfte, die bislang an die Landesregierungen flossen, sollen zukünftig der Bevölkerung zukommen. So zumindest sind die Projektplanungen angelegt, die auf Entwicklungsgelder unter anderem auch der Frankfurter Kreditanstalt für Wiederaufbau angewiesen sind.
Ein wichtiger Schritt, um der südafrikanischen Bevölkerung zu größerer Autonomie zu verhelfen, letztendlich auch ein gutes Stück Arbeit zur Versöhnung von Mensch und Natur.
Susanne Rikl, München