Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Zaslavsky, Victor

Der Sprengprofessor

Untertitel
Lebensgeschichten. Aus dem Italienischen, bzw. Russischen von Rita Seuß und anderen
Beschreibung

Kein politisches Sachbuch, keine Reportage könnte das Leben in Russland zur Zeit des Stalinismus und danach intensiver und plastischer darstellen als diese oft sehr persönlichen Lebensgeschichten.

Kann jemand, der aus einer jüdischen Familie kommt, ein guter Sowjetbürger sein? Und was tun, wenn die Vorfahren aus der Bourgeoisie stammen? Was passiert, wenn man eine alte Lehrerin so lange ärgert, bis sie sich zu einem konterrevolutionären »barmherziger Gott« hinreißen lässt? Was, wenn der Trotzkimörder Bibliotheksnachbar ist? Ist es opportun, den Kontakt zu seinem
in Ungnade gefallenen Professor, dem man so viel zu verdanken hat, aufrechtzuerhalten?

Victor Zaslavsky erzählt wunderbar einfach, fast beiläufig und dabei nicht selten komisch von den Menschen, die bei scheinbar alltäglichen Entscheidungen und Begegnungen an einen Wendepunkt ihres Schicksals geraten. Sollen sie ihrem Gewissen oder den undurchschaubaren Dogmen der Partei folgen?
Es sind Erinnerungen an seine Kinder- , Jugend- und Studentenzeit, eine Serie von Anekdoten, in denen unversehens große Lebensgeschichten abgebildet werden. So entsteht das Portrait eines Russlands, das nach dem richtigen kommunistischen Weg sucht und dabei absurden Windungen folgt, ohne Rücksicht auf den Einzelnen.

Ein Russland, an das Putin heute gerne wieder anknüpfen möchte.
(Klappentext)

Verlag
Wagenbach Verlag, 2013
Format
Gebunden
Seiten
144 Seiten
ISBN/EAN
978-3-8031-1292-7
Preis
15,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Victor Zaslavsky, geboren 1937 in Leningrad (heute St. Petersburg), arbeitete zehn Jahre als Ingenieur und unterrichtete anschließend Soziologie an der Universität Leningrad. Nach der Emigration 1975 lehrte er fast zwei Jahrzehnte an der Memorial University of Newfoundland in St. John’s, Kanada, sowie an der University of California in Berkeley, der Stanford University und an den Universitäten von Florenz, Venedig, Bergamo und Neapel. Zuletzt war er Professor für Politische Soziologie an der Free International University for Social Sciences, Luiss Guido Carli, Rom. 2009 starb er in Rom.