Zum Buch:
Als der Deserteur Johann, verwundet und halb erfroren, mit letzter Kraft an das Tor eines einsamen Hofes klopft, hat er alle Illusionen über die menschliche Hilfsbereitschaft lange verloren. So wundert es ihn auch nicht, dass die Reaktionen der Bewohner zunächst ziemlich unfreundlich ausfallen und er es nur der Fürsprache eines alten Mannes zu verdanken hat, dass man ihn nicht zurück in den Schnee zum Sterben schickt. Aber er kann im Warmen bleiben, wird auch noch gepflegt und kommt wieder zu Kräften. Die Gegenleistung für diese Mildtätigkeit besteht darin, dass er nach seiner Genesung für den hartherzigen und allgemein gefürchteten Bauern arbeiten soll, was er um so lieber tut, als dieser Bauer eine sehr schöne Tochter hat. Aber schon nach kurzer Zeit merkt er, dass etwas nicht stimmt in diesem Dorf. Kühe verschwinden von der Weide, finstere Gestalten treiben sich im Wald herum, geheimnisvolle Zeichen sind in die Bäume geritzt, und die Dörfler haben erkennbar Angst, über all diese Phänomene zu reden. Johann will weg aus dem Dorf, aber nicht ohne die schöne Elisabeth. Als dann ein Trupp bayrischer Soldaten in das Dorf einrückt, ist es zu spät, und das Grauen aus dem Wald macht das Entkommen unmöglich.
Morbus Dei ist ein gruselig-spannender Abenteuerroman, der allen, die gerne unter der warmen Decke von düsteren Wäldern, brutalen Bösewichten, zwielichtigen Pfarrern und finsteren Monstern lesen, wohlige Schauer über den Rücken laufen lassen dürfte.
Irmgard Hölscher, Frankfurt am Main