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Autor
Szepanski, Achim

Saal 6

Untertitel
Beschreibung

Im Jahr 2013 geistert durch die gesamte Stadt hinsichtlich der Realtime-Zirkulation des Computerhandels mit Finanzderivaten, deren (un)berechenbare Pathologien der Topbanker Dr. Dr. Hanselmann mit Hilfe der global operierenden Esperanto Bank zu kurieren glaubt, wenn ihm nur die Einführung des Weltgeldes endlich gelingt, das Phantom eines Ortes, Saal 6. Zeitgleich sitzt das ungleiche Paar Alfons und Alonso – ein ehemaliger Philosoph und ein ehemaliger Starkoch- an einem Ententeich und beobachtet in zeitenthobenen Dialogen die seltsamen Vermischungen von reichen Freizeitobdachlosen und Politaktivisten bis in die Bars und VIP-Clubs der Stadt hinein. Seltsame Personen wie Freaky Franky, der Maniker, und Snaffu, der Eidetiker, pflügen mit ihren Ausflügen die von Kunst- und Kreditblasen gleichermaßen gedopten Bankenszenen, plus den Stadtwald und das Bahnhofsviertel in Frankfurt, Werber drehen durch oder auch nicht, und einzig der Sommer bleibt im Jahr 2013 eine Seitwärtsbewegung.

Verlag
Rhizomatique
Format
19,0 x 12,0 cm
Seiten
756 S. Seiten
ISBN/EAN
978-3-9813227-2-9
Preis
24,00 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Achim Szepanski, geboren bei Karlsruhe. Nach dem Abitur studierte er in Frankfurt/ Main Wirtschaftspädagogik und Soziologie.
1991 Gründung des Label Force Inc. Music Works, 1994 folgte das Label MILLE PLATEAUX, 1996 Position Chrome, 1998 forcetracks & Ritornell. In dieser Zeit Konzeption & Sounddesign für die Compilationserien Rauschen, Modulation & Transformation, Clicks & Cuts, Digital Disco. Während der 90er Jahre zahlreiche Interviews, u. a. mit Simon Reynolds, Wire, De-Bug, Viva, Spex, Frankfurter Rundschau, Groove, Liberation, Village Voice NYC, MTV etc. Aufsätze zur Theorie des Maschinellen, Psychologie und Gesellschaft, Adorno, Foucault, Deleuze/Guattari und zur Theorie der elektronischen Musik.

Zum Buch:

Jan Drees in Eins Live

Mit den Labels “Force”, “Ritornell” und “Mille Plateaux” (nach dem Kapitalismus & Schizophrenie-Gewaltbuch “1000 Plateaus” von Deleuze/Guattari aus dem Jahr 1980) hat der gebürtige Karlsruher Achim Szepanski in den 90ern Noise-Technogeschichte geschrieben. Frickelking Asmus Tietchens, Acid-Pionier Robert Babicz, Digital Hardcore-Held Alec Empire gab er eine Heimat. Nach Suhrkamp-, De:Bug-, Wissenschaftstexten holt er zur Megabuchtriolgie aus und veröffentlicht auf eigene Faust drei fette Romane, die leicht wahnsinnig daherkommen. “Saal 6″ erzählt auf 750 Seiten eine systemkritische Geschichte über die gedopte Bankerszene im Jahr 2013.

Top-Banker und Teilzeitsadist Dr. Dr. Hanselmann will das Weltgeld einführen, während ein geschasster Philosoph und ein alternder Starkoch am See sitzen und abgehobenen Big-Talk pflegen. In dieser Welt zwischen Hegel und Hedge-Fonds geht es unter anderem um: Jelly Beans, Rastertunnel-Mikroskopie, Konstruktivismus, Fußfesseln, Nietzsche, selbstgebastelte Flugdrohnen, thailändische Steroide und um Typen, die Boxer-Dieter oder Freaky Franky heissen. Kurz: Die Textparty glüht. “Saal 6″ ist vergleichbar mit “Inland Empire” von Regisseur David Lynch – man muss die Story schlafwandlerisch passieren lassen, wie eine Performance, nicht an Handlungsstränge und Creative Writing-Kniffe glauben, dann wird’s eine gute Zeit. Abgedreht.