Zum Buch:
Während seine Mutter Blumen für das edle Hotel Savoy abliefert, soll Zubert nur kurz in der Eingangshalle auf sie warten. Aber Zeit sich zu langweilen hat er keine, denn schon steht ein Schwirrschwarm Zwingel-Zwangels vor ihm und braucht dringend seine Hilfe: Die Hotelinspektoren sind unterwegs zum Hotel und wollen die Zimmer kontrollieren. Doch in diesen tummelt sich noch einiges ungewöhnliches Getier. Im schicken Pool schwimmt eine Riesenkrake, und eine wildgewordene Horde Affen stellt die Hotelzimmer auf den Kopf. Um alles im Hotel so schnell wie möglich wieder in Ordnung zu bringen, muss sich Zubert ganz schön etwas einfallen lassen. Mit der Hilfe die Zwingel-Zwangels, die glücklicherweise ein bisschen was vom Zaubern verstehen, schafft er es, die Inspektoren zu überzeugen und sogar nebenbei noch ein vorzügliches Abendessen zu kochen.
Charlie Sutcliffs Bilderbuch illustriert, so könnte man interpretieren, einen Kindertagtraum. Und der Kinderphantasie sind keine Grenzen gesetzt. So verwandelt sich das ordentliche Hotel mit einem Mal in einen Ort voller Überraschungen, und wenn die Erwachsenen und Inspektoren davon nichts mitbekommen, dann kann das nur daran liegen, dass Zubert und die Zwingel-Zwangels sich alle Mühe geben, es vor ihnen zu verstecken. Auch zeichnerisch finden sich diese beiden Kontraste wieder. Die in blassen Farben gehaltenen Hintergrundzeichnungen werden von einer bunten, oft überladen wirkenden Masse an Figuren und Details bevölkert. Vom Verlag wurde der Stil der Zeichnungen als eine Mischung aus Manga und Nostalgie beschrieben. Die Bilder bieten mehr Details, als sich zunächst entdecken lassen, und fordern dazu auf, den zahlreichen kleinen, nur nebenbei erzählten Geschichten zu folgen. Auch vor der Sprache macht die ausufernde Phantasie nicht halt. Die Geschichte lebt von Wortverdrehungen und Reimen, die ihr ihren besonderen Charme verleihen.
Mit „Zubert“ gelingt Sutcliff eine Hommage an die Phantasie. Ein etwas anderes Kinderbuch, das auf ungewöhnliche Art aus dem Alltag entfliehen lässt.
Theresa Mayer, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt