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Autor
Stricker, Sarah

Fünf Kopeken

Untertitel
Beschreibung

“Meine Mutter war sehr hässlich. Alles andere hätte mein Großvater ihr nie erlaubt. ‘Doofsein kannst du dir mit dem Gesicht wenigstens nicht erlauben’, sagte er, und wie mit Allem im Leben hatte er natürlich auch damit recht. Also machte meine Mutter das, was sie am besten konnte: alle stolz. Mein armer Großvater konnte sich kaum entscheiden, welche ihrer tollen Begabungen das gesamte Gewicht seiner übersteigerten Erwartungen am meisten verdiente. Das Einzige, wozu meiner Mutter leider völlig das Talent fehlte, war die Liebe.”

Dass die Mutter der Erzählerin ein Wunderkind ist, das steht schon vor ihrer Geburt fest – mehr Wunder als Kind, denn von der Kindheit hält der Großvater fast noch weniger als von der Schönheit. Beides steht ihm nur im Weg bei dem Plan, mit seiner Tochter und dem Modegeschäft das zu schaffen, was ihm als Wehrmachtsoffizier nicht mehr gelungen ist: die Welt zu erobern. Gefühle gewöhnt er ihr dabei vorsorglich ab. Hochintelligent, hochbegabt und nur ganz heimlich hochgradig einsam, ist die Mutter auf dem besten Weg, genau das Leben zu führen, das er sich für sie ausgedacht hat – als die Liebe mit einem Mal doch zuschlägt, und das mit einer solchen Wucht, dass die Mutter ein halbes Leben braucht, um sich davon zu erholen.
Nie war Hässlichkeit schöner, Liebe nie gemeiner und Sprache selten solch ein Fest wie in Sarah Strickers fulminantem Debütroman.
(Klappentext)

Verlag
Eichborn Verlag, 2013
Format
Gebunden
Seiten
512 Seiten
ISBN/EAN
978-3-8479-0535-6
Preis
19,99 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Sarah Stricker, 1980 in Speyer geboren, schrieb nach Einsätzen bei der taz und Vanity Fair für viele deutsche Zeitungen und Magazine (Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine, Neon). 2009 ist sie mit einem Stipendium nach Tel Aviv gegangen und kurzerhand dort geblieben, sie berichtet für deutsche Medien über Israel und für israelische Medien über Deutschland. “Fünf Kopeken” ist ihr schriftstellerisches Debüt, für einen Auszug daraus ist sie 2011 mit dem Martha- Saalfeld-Förderpreis ausgezeichnet worden.