Zum Buch:
Fussball? Das geht normalerweise so: Auf der einen Seite spielen 10 Feldspieler, und einer steht im Tor. Auf der gegnerischen Seite spielen auch 10 Feldspieler, und einer steht im Tor. Dann gibt es da noch den Schiedsrichter, und der hat eine Pfeife. Wenn er in die bläst, kann das Spiel beginnen. So weit, so gut. Aber was tun, wenn man auf einer Weide steht und zu 71 ist? Schafe machen das dann so: 35 weiße Schafe stehen auf der einen Seite, und es gibt kein Tor. 35 weiße Schafe stehen auf der gegnerischen Seite, und auch dort gibt es kein Tor. Und ein Schaf, das zum Glück schwarz ist, macht den Schiedsrichter.
Nur was tun, wenn der Ball, in diesem Fall ein Wollknäuel, im einzigen Baum landet, der auf der Wiese steht? Man rüttelt. Oder man pustet. 35 Schafe auf der einen, 35 auf der anderen Seite. Wenn das nicht hilft, wirft man Steine. Hilft auch das nicht, wirft man ein Schaf hoch in den Baum. Das Spiel kann weitergehen. Nur was passiert, wenn das eine Schaf oben im Baum vergessen wurde? Steine werfen? Noch ein Schaf werfen? Und was tut man, wenn der Wolf zufällig vorbei kommt, der zum Glück nicht so gut sieht? Auf den einzigen Baum klettern, der auf der Weide steht? Alle 71?
Tatsache ist: Es gibt ein Leben nach der Weltmeisterschaft. Und wer hat denn überhaupt gesagt, dass man immer gewinnen muss?
71 Schafe spielen Fussball ist ein absolut gelungener, kurzweiliger Spaß für all jene, die den Ernst des Lebens nicht ganz so ernst nehmen, und am Ende des Buches wünscht man sich nur, die 71 Schafe würden bald schon ein weiteres Abenteuer bestehen. Was will man mehr?
Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln